SRM

IDW S6

Das IDW S6-Gutachten ist ein anerkanntes Sanierungskonzept, das die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens umfassend bewertet. Es zeigt auf, ob und wie eine Sanierung möglich ist – und schafft die Grundlage für Entscheidungen von Banken, Investoren und weiteren Stakeholdern.

Was ist ein IDW S6?

In Ihrem Unternehmen ist das finanzielle Gleichgewicht gestört und erwirtschaftet nicht mehr das Ergebnis, wie in der Vergangenheit! Sie benötigen Kapital von Außen und oder müssen Ihr Unternehmen sanieren durch eingreifende und korrigierende Maßnahmen vornehmen und benötigen eine Betrachtung von Außen? Das Sanierungskonzept dient der Darstellung und der Sanierungsfähigkeit Ihres Unternehmens. Hierbei bedarf es der Mitarbeit und Unterstützung aller Entscheidungsträger in allen Belangen. Der Inhalt spiegeln Aussagen über Unternehmensdaten und Auswirkungen Ursache. Es werden rechtliche und regulatorische Anforderungen widerspiegeln, um Dritte überhaupt eine Entscheidungsgrundlage aufzuzeigen.

Krisenstadien

Die fünf typischen Krisenstadien eines Unternehmens

In einem professionellen Sanierungskontext – insbesondere im Zusammenhang mit dem IDW S6

unterscheidet man typischerweise fünf Krisenstadien,

die ein Unternehmen durchlaufen kann.

Jedes Stadium erfordert spezifische Maßnahmen:

1. Stakeholderkrise

Das Vertrauen von Gesellschaftern, Banken, Mitarbeitern oder anderen Anspruchsgruppen beginnt zu bröckeln. Es kommt zu Konflikten oder Unsicherheiten in der Zusammenarbeit – oft ein frühes Warnsignal.

2. Strategiekrise

Das Geschäftsmodell passt nicht mehr zu Markt, Wettbewerb oder Kundenverhalten. Fehlende Innovation, veraltete Produkte oder ein nicht tragfähiges Konzept gefährden die langfristige Ausrichtung.

3. Produkt- und Absatzkrise

Sinkende Umsätze, rückläufige Aufträge oder einbrechende Marktanteile kennzeichnen dieses Stadium. Oft zeigen sich erste Auswirkungen in den operativen Kennzahlen.

4. Erfolgskrise

Das Unternehmen erwirtschaftet keine ausreichenden Gewinne mehr. Rentabilität und Ertragskraft sind geschwächt, häufig bei gleichzeitig steigendem Kosten- oder Wettbewerbsdruck.

5. Liquiditätskrise

Die Zahlungsfähigkeit ist akut gefährdet. Es drohen Zahlungsengpässe oder Überschuldung. Spätestens jetzt ist rasches und strukturiertes Handeln erforderlich – oft unter insolvenznahen Bedingungen.

Erstellungsanlässen

Typische Anlässe für ein Sanierungskonzept – und seine Bedeutung in der Praxis:

Ein fundiertes Sanierungskonzept ist in vielen Fällen Voraussetzung, um unternehmerische Handlungsspielräume zu sichern und rechtlich sowie wirtschaftlich tragfähige Lösungen zu entwickeln. Es dient unter anderem als Grundlage für:

  • Verlängerung oder Vergabe von Sanierungskrediten
    (gemäß BaFin-Rundschreiben 10/2012 (BA), MaRisk BTO 1.2.5:
    „Zieht ein Institut die Begleitung einer Sanierung in Betracht, hat es sich ein Sanierungskonzept zur Beurteilung der Sanierungsfähigkeit des Kreditnehmers vorlegen zu lassen und auf dieser Grundlage seine Entscheidungen zu treffen.“)

  • Verhandlungen mit Stakeholdern
    Beispielsweise über Darlehensverzichte, Rangrücktritte oder Stundungsvereinbarungen.

  • Beantragung und Gewährung von Landesbürgschaften
    Zur Absicherung neuer Finanzierungslinien oder bestehender Verpflichtungen.

  • Entlastung durch angepasste Gläubigervereinbarungen
    Etwa durch Ratenzahlungsvereinbarungen, Stillhalteabkommen oder andere flexible Optionen.

  • Kontrolle und fortlaufende Überwachung der Sanierung
    Um Maßnahmen nachzuhalten, Erfolge messbar zu machen und bei Bedarf steuernd einzugreifen.